Der erste Track enttäuscht leicht, plätschert irgendwie vor sich hin, aber die Kannibalen ziehen das Tempo an und spätestens in “A Cauldran Of Hate” setzt Gitarrist Pat O’Brien zum bahnbrechenden Leadgitarren-Solo an. Der Drummer überschlägt sich darauf hin und versucht den Saitenartisten an Geschwindigkeit zu überbieten. George “Corpsegrinder” Fisher strunzt und grunzt in sein Mikrofon hinein. Kannibalistonnemal!
“Beheading And Burning” wird sogar noch atemloser. Einer der schnellsten Death-Metal Tracks, die ich seit langem gehört habe. Wenn Du dazu “bängst”, fliegt Dir die Birne weg! Toller (leider nur kurzer) Wah-Wah-Leadgitarrenbreak.
Mördermässig ist der Titeltrack “Evisceration Plague”. Old School-Thrash mit einem saustarken Wahnsinns-Groove. Da kann auch das Geprügel im Zwischenteil nichts ändern. Die Leadgitarre spielt gleissende Pull-Off- und Hammer-On-Licks (= Insider-Witze für Gitarristen), die musikalische Untermalung zu den heissen dampfenden aus dem Unterleib hervorquellenden Gedärmen.
In der Regel wexeln die Kannibalisten zwischen den verschiedenen Tempi. Einem Geschwindigkeitsrausch folgt ein moderater Break, der sich dann gleich wieder in einen Höllentempo verwandelt, dass wie z.b. in “Unnatural”vom Produzenten Erik Rutan mit einem Gitarrensolo veredelt wird, um dann ein abruptes Ende zu finden.
Produktionstechnisch gibt es auch einige Fehler, unter anderem laufen die Stücke alle fast übergangslos ineinander über, allerdings gibt es nach dem ersten Song einen abrupten Abbruch mitten im Takt, bevor es nach 4 Sekunden Pause weitergeht. Da befand sich der Produzent wohl gerade im wohligen, metalligen Blutrausch, sonst hätte er diesen Fehler im Nachhinein mit seiner Kettensäge aus dem Polycarbonat rausgeschnitten.
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