Der Track, über den ich damals gestolpert bin, ist das wunderschöne Indie Rock-Pop-Stück “Laydown” Recht viel Krach & Noise gibt es in “The Last Film” - Filmsound-Fetzen, verzerrtes Instrumentarium, der Sound schwappt von links nach rechts, der Gesang steht in der Mitte des Raums, Trompeten mache ich aus im dichten Klangfrack des Songs. Ich finde die schöne Bezeichnung Indie-Noise-Pop, die auch auf “Rotation” zutrifft. Die Lieder von Chikita Violenta strahlen eine besondere, dichte Atmosphäre aus, die einlullt und gefangen nimmt.
Gefährlich ist das melodramatische langsame “Over Now”, bei dem die Tristesse einer beendeten Liebesbeziehung nahezu aus den Lautsprechern trieft und nicht empfehlenswert ist für Suizidgefährdete. Wie bei diesem geht es auch bei den meisten Stücken der Mexikaner um Beziehungen, Liebeskrisen und sonstige unglückselige Erfahrungen, die sie verarbeiten. Indie-Emo-Pop der qualitativ herausragenden Art. “War” ist die zweite Single der Emo-Rocker, die aus dem Album ausgekoppelt wurde.
“Disintegrates” hat zwei besondere Gäste, nämlich Brendan Canning am Piano und Kevin Drew am Mikrofon. Beide haben die Kultband Broken Social Scenes gegründet und auch dieses zweite Album von Chikita produziert. Eine ruhige Ballade, die gut in die Szenerie einer Geisterstadt mit ihren Sandstürmen und dahin wehenden Tumbleweeds passen würde. So richtig psychedelisch wird’s dann nochmal in den abschliessenden drei Stücken: Während “Eight Miles High” verstören unruhig wabert, glänzt “Breathe” mit einem atmosphärisch wunderbaren fast romantischen Finale.
|
FAZIT:
Die Mexikaner von Chikita Violenta zelebrieren gefühlvollen Emo-Psych- Pop. Wo andere Interpreten versuchen, Gefühl zu initiieren, hier wirkt es authentisch, als ob sich eine melancholische Tränenflut über den Hörer ergiesst. Ein gewaltiges Album, das - je mehr ich es höre - immer mehr Feinheiten offenbart.
|